Neu in unserer Publikationsausgabe: Gerhard Sälter: 9. November 1989 - Der Fall der Mauer - Vom Ende einer unharmonischen Beziehung.
Manchmal geschieht Geschichte sehr plötzlich. Im politischen Miteinander der Menschen laufen die meisten Prozesse eher langsam ab, von den Zeitgenossen oft unbemerkt, fast unter der Hand. Aber es gibt Tage, nach denen man aufwacht und die Welt ist eine gänzlich andere geworden. Dies trifft auf den 9. November 1989 zu, als nicht nur die Mauer fiel, welche die Bewohner der DDR in ihrem Land eingeschlossen hatte, sondern die Welt daraufhin eine neue Ordnung erhielt. Der Fall der Mauer zeitigte Wirkungen in so fernen Gebieten wie Afrika, Südamerika und Asien, aber das war an diesem Tag noch nicht anzusehen.
Dabei hatte alles wenig spektakulär begonnen an diesem 9. November. Das Politbüro der SED, der in der DDR seit der Gründung 1949 allein herrschenden kommunistischen Partei, hatte eine Pressekonferenz anberaumt, von der niemand Großes erwartete. Es war, nachdem eine seit Monaten anwachsende Protestbewegung die ersten Veränderungen in der DDR erzwungen hatte, erst die zweite ihrer Art. Im Oktober hatte der Parteivorsitzende und Staatschef Erich Honecker zurücktreten müssen und der jüngere SED-Politiker Egon Krenz war an seine Stelle getreten - aber eine grundlegende Änderung war das nicht. Niemand also erwartete Besonderheiten von dieser Pressekonferenz. Es sollte jedoch anders kommen.
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Tobias Peters
Referent für Publikationen, Kultur & Geschichte
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