Karl Schneider beschäftigt sich in seinem Werk ,,Auswärts eingesetzt - Bremer Polizeibataillone und der Holocaust’‘ (2011, Klartext) mit der bremischen Beteiligung am nationalsozialistischen Völkermord an europäischen Juden.

Die Studie über die ,,grüne Polizei‘‘ behandelt erstmals die Rolle der Bremer Polizeibataillone 105 und 303 als Helfershelfer beim Holocaust. Es wird detailliert gezeigt, wie sich Bremer Polizisten an Massenmorden in der Ukraine beteiligten, gegen Partisanen in der Sowjetunion kämpften und an den Verfolgungen und Deportationen von Juden in den Niederlanden teilnahmen. Ebenso Thema sind die Überführung der Landespolizei in die Wehrmacht 1935, das Mitwirken Bremer Polizeikräfte beim Einsatz in Österreich und in den Sudetengebieten 1938 sowie in Norwegen. Es wird der Zeitraum von 1918/1919 bis über das Ende des Zweiten Weltkrieges hinaus betrachtet.

Das Buch wirft einen interessanten und vielleicht auch überraschenden Blick auf die Beteiligung der Bremer Polizei am Holocaust und lässt erkennen, wie sich ,,Himmlers grüne Helfer‘‘ problemlos wieder in den Polizeidienst der Nachkriegszeit integrierten.