Zu sehen ist Ein Poster von " 50 Orte der NS-Diktatur in Bremerhaven und Wesermünde". Das Plakat zeigt ein Schwarzweißfoto eines Strandes mit Dutzenden von Spaziergängern während der Nazizeit in Deutschland.
Tag der Stadtgeschichte

Tag der Stadtgeschichte 2022

Erzählte NS-Stadtgeschichte vom Deich bis zum ehemaligen Zwangsarbeiterinnen-Lager in der Ibbrigstraße

Für den Tag der Stadtgeschichte in Bremerhaven bereiten sich seit 2015 jedes Jahr abwechselnd Schüler:innen der Schulzentren Carl von Ossietzky, Geschwister Scholl sowie des Lloyd Gymnasiums darauf vor, als junge Stadtguides Orte und Biografien der Stadt während des Nationalsozialismus (NS) zu vermitteln.

Am Freitag, den 16. September 2022 zwischen 10 und 13 Uhr verwandeln 170 Schüler:innen des Schulzentrums Carl von Ossietzky die Stadt in eine lebendige Bibliothek. An 50 Stationen im Stadtgebiet präsentieren sie ihre Ergebnisse und Fragen 1500 Schüler:innen. Auch die interessierte Öffentlichkeit ist eingeladen, sich die Vorträge oder Vermittlungsideen der Schüler:innen anzuschauen und mehr über die NS-Geschichte zu erfahren.

Der vom Schulamt Bremerhaven, der Landeszentrale für politische Bildung Bremen, Historischem Museum Bremerhaven und Stadtarchiv Bremerhaven begleitete stadthistorische Tag mit Schulungstagen im Vorfeld, lädt junge Menschen dazu ein, sich mit Fragen von Erinnerung, Kontinuitäten, Herausforderungen und Dynamiken für couragiertes Handeln zu beschäftigen. Unterstützt werden die Schüler:innen dabei von zahlreichen Expert:innen und Institutionen. Die vorbereitenden Schulungen für die Jugendlichen fanden dieses Jahr im Deutschen Auswandererhaus, dem Historischen Museum Bremerhaven, der Stadtbibliothek Bremerhaven und dem Freizeittreff Lehe sowie der Hochschule Bremerhaven statt.

Die Zerstörung der pluralistischen Demokratie und Vielfalt ab 1933 verlief gewaltsam. Dazu gehören die Vernichtung des jüdischen Lebens der Stadt, die Deportation von Sinti-Familien ab 1940, der Terror gegen NS-Gegner:innen, die Medizinverbrechen und Verschleppung von Zwangsarbeiter:innen nach Bremerhaven. Viele der besuchten Orte existieren heute so nicht mehr. Die Synagoge wurde in der Nacht zum 9. November 1938 zerstört, am 18. September 1944 wurden weite Teile der Bremerhavener Innenstadt durch Bomben der Alliierten gegen das nationalsozialistische Deutschland zerstört. Am 8. Mai 1945 wurde Nazideutschland besiegt.

Zum achten Tag der Stadtgeschichte wurde ein neuer Flyer mit einer Übersicht der aktuellen 50 Standorte entwickelt, der hier online zum Download bereitsteht.

 

 

Ansprechpartnerin

Lena Prötzel

Referentin Außenstelle Bremerhaven und Europa

Tel. 0471-450 38 | Mail: lena.proetzel@lzpb.bremen.de