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Lesetipp

Diskriminierung und Rassismus in Schulbüchern

Wessen Geschichte wird wie erzählt? Für die Landeszentrale für politische Bildung Bremen hat die Kulturwissenschaftlerin Meral El vergangenes Jahr eine exemplarische Begutachtung von Schulbüchern im Land Bremen durchgeführt. 

Die Neuerscheinung "Diskriminierungskritische Analyse von Schulbüchern im Land Bremen" können Sie als barrierefreies Dokument hier herunterladen. 

Worum geht es?

In der 40-seitigen Studie untersucht Meral El entlang einer diskriminierungs- und rassismuskritischen Analyse Schulbücher für den Bereich Gesellschaft und Politik, die im Land Bremen für die Klassen 9 und 10 an Oberschulen und Gymnasien zugelassen sind.

Mit Verweis auf zahlreiche Text- und Bildbeispiele zeigt die Studie exemplarisch auf, in welcher Art und Weise rassistische, antisemitische und diskriminierende Differenzkonstruktionen und Bedeutungszusammenhänge fortgeschrieben werden. 

Die Autorin formuliert Fragen und Empfehlungen, wie alle Beteiligten, die mit Bildungsmedien arbeiten oder an Erstellung und Auswahl beteiligt sind, diskriminierungsrelevante Wissensbestände und Bezüge besser verstehen, irritieren und vermeiden können.

Im Rahmen des Projektes wurden Gespräche mit Expert:innen aus Schule, Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft in Bremen und Bremerhaven geführt, sowie im Mai 2023 ein Fachgespräch im Deutschen Auswandererhaus, welches als dialogische Dokumentation Teil der Publikation ist. 

Über die Autorin

Meral El berät und forscht zu den Themen Antidiskriminierung, Bildung, Teilhabe und Rassismus. Meral El war zuvor Geschäftsführerin des bundesweiten Netzwerks "neue deutsche Organisationen - das postmigrantische Netzwerk" mit 170 Netzwerkmitgliedern und arbeitete u.a. mit der Open Society Justice Initiative, im Jüdischen Museum Berlin und bei Save the Children. Gemeinsam mit Karim Fereidooni gab sie 2017 den Sammelband "Rassismuskritik und Widerstandsformen" heraus.

Studienvorstellung

Die Kurzstudie wurde 2022 von der Landeszentrale für politische Bildung Bremen in Auftrag gegeben aufgrund eines Beschlusses der Bremischen Bürgerschaft und erstmals am 27. Juni 2023 im Haus der Bürgerschaft vorgestellt.

Nach den Grußworten des Bürgerschaftspräsident Frank Imhoff und Dr. Thomas Köcher, Leiter der Landeszentrale, stellte Meral El die zentralen Ergebnisse und Empfehlungen vor und diskutierte anschließend mit Sharon Dodua Otoo (Schriftstellerin), Esther Belgorodski (Präsidentin, Verband Jüdischer Studierender Nord), Maimuna Sallah (Co-Gründerin, Schwarzen Kinderbibliothek Bremen) und Lena Prötzel (Referentin und Leitung des Projekts bei der Landeszentrale für politische Bildung Bremen).

 

 

 

Ansprechpartnerin

Lena Prötzel

Referentin für Bremerhaven und Europa
Tel. 0471-450 38 | Mail: lena.proetzel@lzpb.bremen.de