Zu sehen ist eine Luftaufnahme des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers Sandbostel.
Studienfahrten

23. April 2023: Studienreise in die Gedenkstätte Sandbostel


© Gedenkstätte Kriegsgefangenenlager Sandbostel

Die Landeszentrale für politische Bildung und der Verein „Erinnern für die Zukunft e.V.“ bieten am Sonntag, dem 23. April eine Tagesreise (per Bus) in die Gedenkstätte Lager Sandbostel an. Vor Ort erhalten alle Teilnehmenden eine Führung durch die Gedenkstätte sowie ein Besuch der Sonderausstellung ›Der Kalte Blick. Letzte Bilder jüdischer Familien aus dem Ghetto von Tarnów‹.

TERMIN: Sonntag, 23.04.2023

ANMELDUNG: Gedenkstätte Kriegsgefangenenlager Sandbostel (politische-bildung-bremen.de)

KOSTEN: (Reise per Bus, Führung) ca. 20€ (bei max. Bus-Auslastung)

GEPLANTER ABLAUF (kann noch variieren)

ABFAHRT: 10:00 Uhr

ABFAHRTSORT: Bremen, Hugo-Schauinsland-Platz (vor dem Cinemaxx)

PROGRAMM:

11.15 Uhr: Begrüßung im Eingangsbereich der Gedenkstätte

11.45 Uhr: Führung durch die Gedenkstätte und Besuch der Sonderausstellung ›Der Kalte Blick. Letzte Bilder jüdischer Familien aus dem Ghetto von Tarnów‹

15.00 Uhr: Ende des Programms

ABREISE: 15:30 Uhr (Ankunft Bremen ca. 17.00 Uhr)

Das Kriegsgefangenenlager Sandbostel

Ende September 1939 brachte die Wehrmacht die ersten 3000 polnischen Kriegsgefangenen in das kurz zuvor nahe des niedersächsischen Dorfes Sandbostel eingerichtete Kriegsgefangenen-Mannschafts-Stammlager (Stalag) Sandbostel.

Bis zur Befreiung am 29. April 1945 durchliefen mehrere hunderttausend Gefangene aus der ganzen Welt das Lager. Ihre Behandlung war in völkerrechtlichen Verträgen geregelt, doch waren Verstöße bei allen Gefangenengruppen an der Tagesordnung. Den sowjetischen Soldaten, die ab Oktober 1941 nach Sandbostel kamen, verweigerte die Wehrmacht aus ideologischen Gründen jeglichen Schutz durch das Völkerrecht. Tausende von ihnen starben an Hunger und Krankheiten.

Eine der zentralen Aufgabe des Kriegsgefangenenlagers war die Bereitstellung von Arbeitskräften. Bisher sind über 1.100 Arbeitskommandos im gesamten Elbe-Weser-Dreieck bekannt.

Im April 1945 deportierte die SS etwa 9500 Häftlinge aus dem Hauptlager und aus Außenlagern des KZ Neuengamme nach Sandbostel. Etwa 3000 von ihnen starben an Seuchen, an Erschöpfung oder durch Gewalttaten der Wachmannschaften. Nach der Befreiung durch die britische Armee am 29. April 1945 und umfangreichen Rettungs- und Versorgungsmaßnahmen wurde das Lager zunächst als britisches Internierungslager genutzt, anschließend als Gefängnis, als Lager für DDR-Flüchtlinge, als Bundeswehrdepot und als Gewerbegebiet. Seit 2007 ist ein Teil des Geländes Gedenkstätte.

Die Gedenkstätte

Im Beisein mehrerer Überlebender und zahlreicher Angehöriger wurde am 29. April 2013, dem 68. Jahrestag der Befreiung des Kriegsgefangenen-Mannschafts-Stammlagers (Stalag) X B Sandbostel, die Gedenkstätte Lager Sandbostel in Anwesenheit des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsminister Bernd Neumann, des niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil und der niedersächsischen Kultusministerin Frauke Heiligenstadt eröffnet.

Seit 2007 wurde die Gedenkstätte zwar schon provisorisch in einem angemieteten Gebäude auf dem ehemaligen Lagergelände betrieben, nunmehr konnten aber sieben ehemalige Lagergebäude, zwei umgebaute Ausstellungsgebäude und auf insgesamt 450 qm eine neue Dauerausstellung zur Geschichte und Nachgeschichte des Stalag X B der Öffentlichkeit übergeben werden.

Ansprechpartner

Tobias Peters

Referent für Publikationen, Kultur & Geschichte

Tel. 0421-361 20 98 | Mail: tobias.peters@lzpb.Bremen.de