Bahrsplate scan 01
27. Januar

Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Zählappell im Lager auf der Bahrsplate. Zeichnung des ehemaligen Häftlings Pierre Lefèvre.
© Privatarchiv Billaux

Auschwitz ist das Synonym für den Massenmord der Nationalsozialisten an Juden, Sinti und Roma und vielen weiteren Verfolgtengruppen. Seit 1996 ist der 27. Januar, der Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz, offizieller Gedenktag der Bundesrepublik Deutschland für die Opfer des Nationalsozialismus.

Seit vielen Jahren koordinieren die Landeszentrale für politische Bildung Bremen und der Verein „Erinnern für die Zukunft e.V.“ in Bremen ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus, das zeitlich weit über den 27. Januar hinausgeht.

Der Senat der Freien Hansestadt Bremen organisiert - gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung - jährlich die zentrale Gedenkveranstaltung.

In diesem Jahr findet diese Veranstaltung am Donnerstag, den 25. Januar um 19.00 Uhr in der Oberen Halle des Bremer Rathauses statt. Nach der Begrüßung von Dr. Thomas Köcher (Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Bremen) spricht Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte das Grußwort. Anschließend findet der Vortrag von Marina Chernivsky (Kompetenzzentrum für antisemitismuskritische Bildung und Forschung). statt. Darüber hinaus verlesen Schülerinnen und Schüler der Oberschule am Leibnizplatz die Namen der Opfer der Medizinverbrechen in Bremen. Für die musikalische Umrahmung sorgen das „Duo a la Carte!“ (Hella Klußmeyer – Violine/Thomas Birkhahn – Violoncello).

Im Mittelpunkt der diesjährigen Gedenkveranstaltung sollte die Erinnerungskultur in Deutschland und die Nachkriegsgeneration der Achtziger Jahre stehen, die mit ihren Fragen zur nationalsozialistischen Vergangenheit den Blick auf die Opfergruppen und die Entstehung einer Erinnerungskultur ermöglichte. Auf dieser Generation beruht noch heute ein Großteil der zivilgesellschaftlichen Gedenkarbeit, der wir u.a. die Achtsamkeit vor den Kontinuitäten des Nationalsozialismus und menschenverachtenden Ideen zu verdanken haben. Nach den Ereignissen am 7. Oktober 2023 ist uns allen jedoch deutlich vor Augen geführt worden, wie bedroht jüdisches Leben noch ist. Vor diesem Hintergrund ist unsere Erinnerungskultur besonders gefordert. Daher wollen wir den 27. Januar auch nutzen, um auf die aktuellen Gefahren des Antisemitismus hinzuweisen.

Der Gedenktag ist allen Opfergruppen des Nationalsozialismus gewidmet und soll nicht nur historische, sondern auch aktuelle politische Bezüge zur Erinnerung und Wachsamkeit im Hinblick auf Verbrechen gegen die Menschlichkeit herstellen. Dem wird das umfangreiche Begleitprogramm mit 70 Veranstaltungen mehr als gerecht. Es umfasst - in einem Zeitraum vom Januar bis April - Vorträge, Filmvorführungen, Diskussionen, Ausstellungen, Lesungen, Führungen, Studienreisen und vieles andere mehr.

Geplant wurde es von einem breiten Bündnis aus Vereinen, Initiativen und Kooperationspartnern. Die Koordination lag in den Händen von „Erinnern für die Zukunft e.V.“ und der Landeszentrale für politische Bildung. 

Das Gesamtprogramm finden Sie hier oder auf unserem Veranstaltungskalender.

Ansprechpartner

Tobias Peters 

Referent für Publikationen, Kultur & Geschichte 

Tel. 0421-361 20 98 | Mail: tobias.peters@lzpb.bremen.de