Stolpersteine von Julius Eichholz und Mathilde Eichholz und Rosen um sie herum.
Geschichte & Erinnerung

Stolpersteine Bremen

Das Projekt Stolpersteine in Bremen

Das Projekt Stolpersteine des Kölner Bildhauers und Aktionskünstlers Gunter Demnig besteht seit 1995. Es erinnert in Deutschland und im europäischen Ausland an die Opfer der NS-Gewaltherrschaft – seit 2004 auch in Bremen. In Bremen sind über 1.500 Menschen Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft geworden; die Zahl der deportierten, verfolgten oder in „Schutzhaft” genommenen Menschen liegt um ein Vielfaches höher. Schon länger gab es in Bremen Überlegungen, wie man das Leben jener Menschen symbolisch sichtbar machen könnte, die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden: Juden, Sinti und Roma, Opfer der "Euthanasie", politisch Verfolgte, Jehovas Zeugen und Homosexuelle. Die Erinnerung an sie ist in unserer Stadt weitgehend verblasst. Die Stolpersteine sollen dem Vergessen entgegen wirken.

Die Träger

Stolpersteine Bremen ist ein Projekt der Landeszentrale für politische Bildung Bremen und des Vereins „Erinnern für die Zukunft e.V.“. Die Arbeit am Projekt wird getragen vom Initiativkreis Stolpersteine Bremen.

Die Gedenksteine

Stolpersteine nennt der Bildhauer Gunter Demnig die 10 x 10 x 10 cm großen Betonquader mit Messingtafel, die er in den Bürgersteig vor jenen Häusern einlässt, in denen die Opfer einmal zu Hause waren. Die Inschrift der Tafel gibt Auskunft über ihren Namen, ihr Alter und ihr Schicksal. Ehrenamtlichem Engagement ist es zu verdanken, dass die hierfür erforderliche Recherche von Opferdaten und die Sammlung von Informationen zu einzelnen Opfergruppen und Lebenswegen geleistet werden konnten. Diese Forschungsarbeit ist außerdem Grundlage der zahlreichen Kurzbiographien, die von einem ebenfalls ehrenamtlich tätigen Redaktionsteam verfasst wurden und auf der Webseite www.stolpersteine-bremen.de zugänglich sind. Bis heute hat Gunter Demnig in Europa an mehr als 1.300 Orten über 100.000 solcher Gedenksteine verlegt, darunter über 750 in Bremen.

Die Akzeptanz

Die Stolpersteine werden über Patenschaften finanziert und sind bei den Bremer Bürgern auf positive Resonanz gestoßen. Zudem finden die Stolpersteine in Bremen deutliche Unterstützung durch die Politik und deren Repräsentanten. Wie das Beispiel einiger anderer Städte zeigt, ist dies keine Selbstverständlichkeit.

Die Publikationsreihe

Die von Peter Christoffersen und Barbara Johr herausgegebene Publikationsreihe "Stolpersteine in Bremen - Biografische Spurensuche" (erschienen im Bremer Sujet Verlag) beschäftigt sich mit den Biografien der Bremer NS-Opfer, deren Gedenken seit 2004 durch das Projekt Stolpersteine Bremen geehrt wird. Bisher erschienen sind 5 Bände: Regionen Nord, Mitte, Ostertor/Östliche Vorstadt, Schwachhausen/Horn-Lehe sowie Findorff/Walle/Gröpelingen. In mehreren Aufsätzen werden historische Orte beleuchtet und die Situation jüdischer Bremerinnen und Bremer zur NS-Zeit erläutert. Jeder Band enthält neben biografischen Abrissen u.a. Beiträge zu Spuren der NS-Zeit im jeweiligen Stadtteil auf neuestem Forschungsstand. Ein Stadtplan mit Eintrag der Verlegeorte liegt bei und ermöglicht eine persönliche Spurensuche.

 

Ansprechpartner

Tobias Peters

Referent für Publikationen, Kultur & Geschichte

Tel. 0421-361 20 98 | Mail: tobias.peters@lzpb.Bremen.de