Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus 2026

Geschichte & Erinnerung
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Bild aus der Ausstellung „Das Unvorstellbare Zeigen“ Comics gegen das Vergessen
© Foto: Kamp Westerbork Fotograf Sake Elzinga

Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Soldaten das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz. Hier hatten die Nationalsozialisten zwischen 1940 und 1945 mehr als eine Million Menschen ermordet. Seit 1996 ist der 27. Januar offizieller Gedenktag der Bundesrepublik Deutschland für die Opfer des Nationalsozialismus.

Seit vielen Jahren koordinieren die Landeszentrale für politische Bildung und der Verein „Erinnern für die Zukunft e.V.“ mit vielen Partnerinnen und Partnern in Bremen ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus, welches zeitlich weit über den 27. Januar hinausgeht.

Diesjähriger Schwerpunkt

Der Schwerpunkt der diesjährigen zentralen Gedenkveranstaltung sowie mehrerer weiterer Beiträge befasst sich mit dem Schicksal queerer Menschen im Nationalsozialismus. Zwischen 1933-1945 waren queere Menschen schwerer Verfolgung, Inhaftierung und Ermordung ausgesetzt. Betroffen waren schwule Männer, die mit Hilfe des § 175 (Verbot von Homosexualität) in Konzentrationslager deportiert und mit dem rosa Winkel gekennzeichnet wurden, sowie lesbische Frauen, die unter anderen Vorwürfen ebenfalls inhaftiert und gefoltert wurden. Auch Trans- und nicht-binäre Personen, die heute ebenfalls unter dem Oberbegriff "queer" zusammengefasst werden, wurden unnachgiebig verfolgt.

In diesem Jahr findet diese Veranstaltung am Dienstag, den 27. Januar 2026 um 19.00 Uhr in der Oberen Halle des Bremer Rathauses statt. Nach der Begrüßung von Dr. Thomas Köcher (Direktor der Landeszentrale für politische Bildung Bremen) spricht Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte das Grußwort. Anschließend findet der Vortrag von Karolina Kühn (NS-Dokumentationszentrum München)statt. Schüler:innen des Alexander von Humboldt-Gymnasiums lesen Biografien von Bremer Opfern. Musik: Namu Ensemble.

Was ist der Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus?

Am 27. Januar 1945 wurde der Konzentrations- und Vernichtungslagerkomplex Auschwitz von der Roten Armee befreit. Dieses Datum markiert nicht nur das Ende unsagbaren Leids für die wenigen Überlebenden, sondern auch den Beginn einer weltweiten Verpflichtung: die Erinnerung wachzuhalten, Lehren zu ziehen und dafür einzustehen, dass sich ein solches Verbrechen gegen die Menschlichkeit niemals wiederholt. Auschwitz ist das Synonym für den Massenmord der Nationalsozialisten an Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma und anderen Verfolgten. Zwischen 1940 und 1945 wurden hier mehr als eine Million Menschen ermordet. Am 27. Januar 2025 jährt sich die Befreiung des KZ Auschwitz zum 80. Mal. Auch wenn die Erinnerung an traditionellen Gedenktagen bei Weitem nicht ausreicht: Diese Zahl mahnt uns, dass die kritische Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus und den Schrecken des Holocausts nicht nachlassen darf. Gleichzeitig lässt sie uns auch auf die Herausforderungen der Aufarbeitung und die Verantwortung blicken, die wir als nachfolgende Generationen tragen. Wie steht es um die heutige Erinnerungskultur in Zeiten von Wiedererstarken des Antisemitismus, zunehmendem Rassismus und Fremdenfeindlichkeit? 80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz sind die letzten Zeitzeugen hochbetagt oder verstorben. Wird die Erinnerung verblassen, wenn sie kein Zeugnis mehr ablegen können?

Der Gedenktag ist allen Opfergruppen des Nationalsozialismus gewidmet und soll nicht nur historische, sondern auch aktuelle politische Bezüge zur Erinnerung und Wachsamkeit im Hinblick auf Verbrechen gegen die Menschlichkeit herstellen. Dem wird das umfangreiche Begleitprogramm mit 70 Veranstaltungen mehr als gerecht. Es umfasst - in einem Zeitraum vom Januar bis April - Vorträge, Filmvorführungen, Diskussionen, Ausstellungen, Lesungen, Führungen, Studienreisen und vieles andere mehr.

Geplant wurde es von einem breiten Bündnis aus Vereinen, Initiativen und Kooperationspartnern. Die Koordination lag in den Händen von „Erinnern für die Zukunft e.V.“ und der Landeszentrale für politische Bildung. 

Download Gesamtprogramm (nicht barrierefrei)

Ansprechpartner

Tobias Peters

Telefon: 0421-361 20 98 | Mail: tobias.peters@lzpb.bremen.de